Mittwoch, 28. Oktober 2015

Zuwachs

Heute ist das Thema Nachwuchs.
Lange ist hier nichts passiert, was daran liegt, dass unser Julius vor knapp sechs Wochen zur Welt kam. Nun sind wir zu viert, was natürlich die Hobbyzeit „etwas“ einschränkt.

Worum es heute aber eigentlich geht, ist meine jüngste Anschaffung: Das Regelwerk „Blücher“ samt dem ersten Kampagnenset rund um Waterloo. Bisher hatte ich mit der napoleonischen Epoche nichts am Hut. Blücher soll relativ einfach sein, aber trotzdem genug Tiefgang haben. Befehle erteilt man seinen Truppen aus der Sicht des Generals. Der möchte z.B. ein Corps vorrücken lassen. Um Formationen muss man sich dabei nicht kümmern, das übernimmt quasi der Unteroffizier und das wird von Spiel nicht abgebildet. Wie frisch eine Einheit ist, sagt der „Elan“-Wert der Einheit. Wenn eine Einheit Schaden nimmt, sinkt der Elan-Wert und gleichzeitig die Effektivität, denn der Elan gibt einem gleichzeitig die Anzahl der Angriffs-Würfel an. Jede Einheit hat zwei Bewegungs-Werte: „Einfache Bewegung“ und „Schwierige Bewegung“. Zusätzlich gibt es noch ein paar Spezialfähigkeiten. Das alles ist für jede Einheit auf je einer Karte abgedruckt, mit denen man das Spiel auch ohne Miniaturen spielen kann, und das hat mich letztlich zum Kauf bewogen. Damit kann man ideal das Setting in aller Ausführlichkeit und Komplexität testen, denn in dem Kartensatz zur Waterloo-Kampagne ist jede erdenkliche Einheit des Feldzugs enthalten.
 
Erstes Spiel mit Papiereinheiten: "Along the Danube"
Gestern konnte ich das Spiel zum ersten Mal mit Daragh testen, dazu habe ich das Einführungs-Szenario „Along the Danube“ von der Honour-Website herunter geladen und die Einheiten ausgedruckt. Wir fanden das Spiel sehr unterhaltsam, vor allem durch die Aktivierungs-Mechanik, die sich Sam ausgedacht hat. Am Ende seines Zuges erwürfelt man das Aktivierungslimit für seinen Gegner im Geheimen. Man ist also gezwungen seine Aktionen zu priorisieren, denn jede Aktivierung könnte die letzte sein. Vor allem im fortgeschrittenen Spiel, als der Kampf überall entbrannte, wurde es spannend. Ich stand zum Beispiel vor der Wahl: Lasse ich die Einheiten des ersten Corps sich auf einen Angriff vorbereiten, da Darraghs Einheiten hier meine Flanke bedrohte, oder greife ich mit der Kavallerie sein Zentrum an, wo ich eine Einheit vernichten könnte. Vielleicht kann ich ja beides machen… man steckt also in einem Dilemma.
Das Aktivierungslimit für den Gegner wird im Geheimen erwürfelt

Ein weiterer interessanter Aspekt der durch die Karten möglich wird ist, dass man zu Beginn die Karten verdeckt hinlegt. Der Gegner weiß also nicht, was für eine Einheit sich hinter der Karte verbirgt, erst bei einer Aktivierung der Einheit, oder wenn man nahe genug ist, wird die Einheit aufgedeckt.


Alles in allem hat mich das gestrige Spiel darin bestärkt, mir für die Crisis nächste Woche zwei Napo-Armeen von Baccus im 6mm-Maßstab auf den Einkaufszettel zu setzen.